Home
Lebensraum 
 Buchenwald
Totholz
Fledermäuse
Kellerwaldbäche
Hagenstein
Fahrentriesch
Bloßenberg
Knorreichenstieg
Frankenauer  
  Wiesen
Kahle Haardt
Durch Stammverletzung entstandene Baumhöhle.
Waschbär-Weibchen verzehrt ein Stück Brot aus einem Mülleimer

Höhlenbäume
Ein Buchenwald mit Bäumen aller Altersklassen und unterschied- lichen Strukturen, bietet vielen Tierarten einen Lebensraum. Besonders Höhlen bewohnende Arten profitieren im Nationalpark Kellerwald von dem reichhaltigen, unterschiedlichem Angebot. Große Baumhöhlen werden von dem im ganzen Gebiet häufig vorkommenden Waschbär als Unterschlupf und Kinderstube genutzt. Waschbären sind sehr anpassungsfähig und was die Nahrung betrifft nicht gerade wählerisch. Neben bachbewohnenden Tieren, Insekten, kleinen Wirbeltieren fressen sie auch gerne reife Beeren und Obst und selbst trockenes Brot aus einem Mülleimer wird nicht verschmäht. Gezielt werden Mülleimer auf Parkplätzen in unmittelbarer Waldnähe aufgesucht und nach verwertbarer Nahrung durchsucht. Fußspuren an den Abfalleimern deuten auf einen regelmäßigen Besuch.                           

Großräumige Faulhöhlen werden gerne von Waschbären als Unterschlupf und Kinderstube genutzt.

Durch Verletzung der Baumrinde dringen Pilzsporen holzbewohn- ender Pilze in den Stamm ein und zerstören das Holz in einem langandauernten Prozess. holzbewohnende Insekten, wie Ameisen und Käferlarven fördern diesen Prozess der im Laufe von Jahren großräumige  Höhlen entstehen lässt.

Junger Waschbär sitzt im Höhleneingang

Ausgefaulte Astlöcher und Spechthöhlen dienen verschiedenen Höhlenbrütenden Vogelarten als Nistplatz. Nach Ende der Brutzeit werden die gleichen Quartiere von Kleinsäugern z.B. Siebenschläfer(Glis glis) und Haselmaus (Muscardinus avellanarius) die zu den Bilchen gehören, zur Jungenaufzucht genutzt. Eine weitere Art die im Nationalpark Kellerwald derartige Quartiere nutzt ist die zu den echten Mäusen gehörende Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis). Diese an Bäumen bis zu 20 m Höhe ausgezeichnet kletternde Maus ist dämmerungs und nachtaktiv, hat ein weites Sprungvermögen und legt in Baumhöhlen gerne Freß- und Vorratsplätze an. Eine weitere kletterfreudige Mäuseart ist die zu den Wühlmäusen gehörente Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) auch Waldwühlmaus genannt.. Diese gesellig lebende, vorwiegend nachtaktive  Art kann auch am Tage beobachtet werden.

Gelbhalsmaus Rötelmaus
Die Haselmaus ist ein Bilch und bewohnt nach der Vogelbrutzeit deren Nisthöhlen
Blick in die Kinderstube der Haselmaus
Junge Siebenschläfer in ihrem Nest aus frischen Buchenlaub Siebenschläfer am Waldboden auf Nahrungssuche

Alte Buchen die ihr Lebensalter erreichen dürfen, um am Ende eines natürlichen Todes zu sterben, bieten über lange Zeiträume hinweg Fledermäusen die unterschiedlichsten Quartiermöglichkeiten. Zu nennen sind hier die von Spechten angefertigten Höhlen, ausgefaulte Astlöcher, Stammrisshöhlen oder Spaltenquartiere hinter sich lösender Rinde von abgestorbenen Bäumen. Besonders die Waldfleder- mäuse wie die Bechsteinfledermaus, Fransenfledermaus und das Braune Langohr profitieren davon.

Fransenfledermaus durchfliegt einen Buchewald
Hornissen-Arbeiterinnen fliegen den Nesteingang einer hohlen Buche an.

Eine Hornissenkönigin hat die ausgefaulte Höhle am Fuße einer alten Buche als Nistplatz gewählt. Der Raum war groß genug um ein starkes Volk mit ca.  500 Tieren entstehen zu lassen. Entsprechend stark ist der Flugbetrieb der sich am Nesteingang stauenden Rück- kehrer.Große Baumhöhlen gehören zu den ursprünglichen Nistplätzen der Hornissen. Im Buchenwald finden sie reichlich Nahrung um ihre Larven aus einem Brei aus zerkaut- en Insekten zu ernähren. Das große Papiernest wird aus zerkauten mit Speichel  durchsetzten morchen Holz gefertigt.

Der im Frühling, kurz nach dem Austrieb der Buchen, fliegende Nagelfleck ist der wohl  auffälligste am Tage fliegende Nachtfalter. Im bodennahen Zickzackflug suchen bei Sonnenschein die Männchen nach frisch geschlüpften Weibchen. Im braunen am Boden liegenden trockenen Buchenlaub, sind die ebenfalls braun gefärbten Falter nur schwer zu entdecken. Die nach der Eiablage geschlüpften Jungraupen tragen in den ersten drei Häutungsstatien auffällige gelbrot gefärbte Dornfortsätze auf dem Rücken. Die Jungraupen halten sich gerne auf der Blattunterseite der Buchenblätter auf. Auch die erwachsene Raupe des Buchen-Spinner hat ein charakteristisches Aussehen, ist aber in der Schreckstellung mit wohl keiner anderen Raupe zu verwechseln. Wie auf dem Bilden unten zu sehen, krümmt sie das Vorder- und Hinterteil stark nach oben, wobei der Kopf senkrecht steht und die Beide dicht an den Körper angelegt werden.

Jungraupen des Nagelfleck-Falters (Aglia tau) Die Raube des Buchenspinners (Stauropus fagi) in Schreckstellung.

Fotos und Copyright  Klaus Bogon
Bitte beachten: Alle Bilder dieser Website sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne
ausdrückliche Genehmigung des Fotografen nicht kopiert und anderweitig verwendet werden
Die Nutzung der Bilder ist honorarpflichtig.

Zurück zum Seitenanfang