Ausgedehnte Wiesen auf dem Fahrentriesch
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Einst als Waldrodungsinsel Anfang des 14.Jahrhunders entstanden, wurde das Gebiet nur kurze Zeit besiedelt. Zu geringe Erträge führten zur baldigen Aufgabe der Siedlung „Eschebruch“. Da die Häuser abgetragen wurden, konnte die Natur die Wunden schnell mit einer Pflanzendecke verschließen. Die verlassenen Felder verwilderten und wurden von nun an von den Talbauern als Huteweiden (Viehweide) für Schafe und Rinder genutzt. Aus dieser Nutzung heraus entwickelten sich im laufe der Jahrhunderte ausgedehnte Wiesen und Heideflächen. Der Fahrentriesch ist der größte der zahlreichen im Kellerwald vorkommenden Triescher (Huteweiden). Durch die Nutzung haben sich nährstoffarme, saure Magerrasen und Heidegesellschaften herausgebildet.

Große Sommerlinde am Wegesrand

Eine mächtige Linde steht am Wegesrand und bietet zur Blütezeit zahlreichen Insekten eine hervorragende Nahrungs- quelle in Form von Blüten- nektar. Însbesonders sind zahlreiche Hummeln zu beobachten.

Unterhalb der großen Linde ist der Weg  beidseitig mit Eber- eschen bestanden. An den gefiederten Blättern ist der Baum leicht zu erkennen. In besonderer  Schönheit erstrahl- en die Bäume, wenn sie in manchen Jahren übervoll mit Früchten (Vogelbeeren) behangen sind. Vielen durch- ziehenden Drosseln dienen sie dann als Nahrungsgrundlage. Die an Vitamin C reichen Früchte wurden früher gerne zur Herstellung von Gelee gesammelt. Das sehr harte Holz fand Verwendung für Drechsel- und Schnitzarbeiten oder wurde für Werkzeugstiele verwand.

Kleine Ebereschenallee auf dem Fahrentriesch
Ebereschenblätter sind auffallend gefiedert. Die Früchte der Eberesche werden im Volksmund Vogelbeeren genant.
Ein seltener Anblick, tief beastete Fichten auf dem Fahrentriesch

Dort wo Fichten sich frei entwickeln können, wachsen tiefbeastete Einzelbäume heran, die der Landschaft ein charakteristisches  Gesicht geben.

Die Arnika ist eine seit alters her hochgeschätzte Heilpflanze, worauf auch der gebräuchliche Name Wohlverleih hinweist. Dort wo sie noch zahlreich blüht wird man eine artenreiche, nicht durch moderne Bewirtschaftung veränderte Pflanzengesellschaft mit vielen verschiedenen Blütenpflanzen, antreffen. Derartige Blumenwiesen benötigen magere, ungedüngte humushaltige Böden. Auch auf sauren Feuchtwiesen ist die Arnika zu finden, Kalk wird jedoch gemieden. Erkennungsmerkmale der Pflanze sind eine meist vierblättrige Grundrosette und ein kleineres gegenständiges Blattpaar am Stengel, dem unterhalb der Blüte  oft ein weiteres folgt. Selten erstrahlen die auf hohen, geraden Stengel sitzenden Blütenstände im vollen Kranz der äußeren Zungen- blüten, vielmehr wirken sie oft zerzaust und entfalten sich unregelmäßig.

Arnika-Blüten
Blühendes Borstgras (Nardus stricta)
Wiesenpieper sitzt auf seiner Singwarte
Feldlerche auf der Sitzwarte
Arnika in einer Magerwiese
Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica)

Wald-Läusekraut und Borstgras lieben die gleichen Bodenverhält- nisse. Beide sind auf mageren, bodensauren feuchten Böden anzutreffen. Dauerhafte Beweidung fördert Borstgrasbestände, da sie vom Weidevieh weniger gern gefressen werden und dadurch gegenüber konkurrenzstärkeren Arten einen Vorteil haben. Früher noch häufig auf derartigen Flächen vorkommend, sind beide Arten heute selten geworden. Besonders das lichthungrige Wald-Läuse- kraut ist darauf angewiesen das Lebensräume wie der Fahrentriesch durch traditionelle Bewirtschaftung erhalten bleiben.

Auch der Wiesenpieper und die Feldlerche benötigen derartige Lebensräume. Besonders der Wiesenpieper legt sein Nest als Bodenbrüter gerne im Schutze eines dichten Altgrasbüschels z.B. des Borstgrases an. Feldlerchennester werden dagegen schon mal ungeschützt in der niedrigen Vegetation in einer von der Lerche ausgescharrten Grube angelegt. Durch die Gefiederzeichnung des brüdenten Vogel verschmilzt das Nest mit seiner Umgebung.

Wiesenpieper-Gelege unter einem Grasbüschel
Feldlerchen-Gelege

Wie bei vielen Bodenbrütern, sind die Eier von Feldlerche und Wiesenpiper von sehr variabeler Färbung. Auf weißlichem, rahm- farbenem oder hell bräunlichweißem Untergrund befindet sich eine braune, oder olivbraune Fleckung. Manchmal sind die Flecken sehr fein und lassen dann die Eier fast einfarbig erscheinen. ein andermal ist die Fleckung gröber. Oft nimmt die Fleckung zum stumpfen Pol hin zu und bildet hier einen ausgeprägten Fleckenkranz.

Der Schwarzfleckige Grashüpfer

Der erst vor kurzem im Gebiet entdeckte Schwarzfleckige Grashüpfer (Stenobothrus nigromaculatus) ist eine seltene Art, mit nur wenigen Nachweisen in Hessen, wobei der Fundort zu den nördlichsten hessichen Nachweisen  zählt. Für Deutschland gilt der Schwarzfleckige Grashüpfer als gefährtet und für Hessen wird er als vom Aussterben bedroht angesehen.

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