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Felsformationen am Bloßenberg

Der Steilhang des Bloßenberges  fällt direkt bis zum Ederseeufer ab. An seinem Fuß befindet sich ein gut ausgebauter Rad- und Wanderweg, von dem aus einige Schätze des Berges zu beobach- ten sind. Auffallend im Früh- sommer sind die gelbleuchtenden Blüten des Besenginsters, der teilweise auch die Felswände besiedelt. Eine Kostbarkeit stellt das Vorkommen der europaweit seltenen Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) dar. Die wenig- en im Gebiet vorkommenden Standorte beherbergen den größt- en noch vorhandenen Restbe- stand in Hessen. Eine weitere Besonderheit ist auch die wärme liebende Astlose Graslilie (Anthericum liliago), die durch ihre weißen Blüten auffällt.

Blüten der Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus)
Pfingstnelken  (Dianthus gratianopolitanus) am Steilhang zum Ederseeufer.
Einzelblüte der Astlosen Graslilie (Anthericum liliago).

Kleinfarne am Bloßenberg

Während Blütenpflanzen durch ihre bunten Farben den Blick auf sich ziehen, werden die grünfarbigen Kleinfarne leicht übersehen. Kleinfarne sind Felsspaltenbewohner und lieben eher schattige Bereiche. Die auf den unteren Fotos abgebildeten Arten können am Fuße des Bloßenberges beobachtet werden. Es ist das Engelsüß, der Nordische- und Braunstielige Streifenfarn und die Mauerraute.

Gemeiner Tüpfelfarn od. Engelsüß (Polypodium vulgare) Nordischer Streifenfarn (Asplenium septemtrionale)
Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes) Mauerraute (Asplenium ruta-muaria)

Das nebenstehende Bild zeigt eine Moos-Farn-Flechtengesell-
schaft die sich kleinräumig auf beschatteten Fels herausgebildet hat. Sie setzt sich aus folgenden Arten zusammen:

Farne
Engelsüß (Polypodium vulgare)
Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)

Flechten
Hundsflechte (Peltigera canina)
Krustenflechten spec.

Moose
Kurzbüchsenmoos
(Brachythecium plumosum)
 

Moos-Farn-Flechtengesellschaft auf Grauwackefels

Blockhalden aus Grauwacke, ein besonderer Lebensraum!

Charakteristisch für den Bloßen-Berg sind die großen Blockschutthalden an den Hängen.

Die offenen der Sonne ausgesetz- ten Blockhalden des Bloßenberg sind durch eine reichhaltige Moos- und Flechtengesellschaft gekennzeichnet die auf den Ge- steinsblöcken siedelt. Neben verschiedenen Krustenflechten- arten gehören auch Vertreter von Rentierflechtenarten, die zu den Strauchflechten gehören, zum allgemeinen Erscheinungsbild. Wie die Flechten so müssen auch die polsterbildenden Moose, die die Steinblöcke besiedeln. Phasen der völligen Austrocknung überstehen können. Das Spalten- system unter den Steinblöcken bietet vielen Tierarten, wie Mollusken, Kleinsäugern, und verschiedenen Insektenarten sichere Möglichkeiten, um sich hier bei Trockenheit zurückzu- ziehen, fortzupflanzen oder frostfrei zu überwintern.

Moos- und Blattlechtengesellschaften überwachsen die einzelnen Steinblöcke.
Krustenflechten und Moose kämpfen in den sommertrockenen Blockhalden ums überleben.
Diese Altbuche wiedersteht den extremen Wuchsbedingungen zwischen Felsen und  Steinblöcken.

Dort wo sich über lange Zeiträume hinweg Falllaub zwischen den Spalten der Steinblöcke gesammelt hat und zu Humus verrottet ist, konnten sich auch andere Pflanzen z.B. Farne ansiedeln. Mit etwas Glück gelang es auch Baumsamen zu keimmen und eine Jungpflanze hervor- zubringen. Doch nur in den wenigsten Fällen wurde aus der Jungpflanze ein lebens- fähiger Baum, dies gelang nur wenn seine Wurzeln in der Tiefe auf Wasser stießen die eine Versorgung auch in sommertrockener Zeit zuließ. Unter dem Kronendach des Baumes verschwanden die lichtbedürftigen Flechten, deren Platz nun von den Moosen eingenommen wurde.

Warme Blockhalden und Felswände sind bevorzugte Lebens- räume für unsere heimischen Reptilien.

Im Schattenbereich der Bäume domieniren die Moose auf den Steinblöcken.
Die Blindschleiche (Anguis fragilis) ist eine häufig vorkommende beinlose Eidechse. Sie hält sich gerne unter warmen Steinblöcken auf. Dieses schwangere Waldeidechsen Weibchen sonnt sich auf den Blättern einer Jungbuche am Wegesrand
Das leuchten grüngefärbte Zauneidechsen (Lacerta agilis) Männchen nimmt ein Sonnenbad auf dem Moospolster einer bemoosten Blockhalde. Zauneidechsen (Lacerta agilis). Weibchen fehlt die grüne Färbung.
Auf einer Jungkiefer sich sonnende Schlingnatter (Coronella austriaca) Die Schlingnatter (Coronella austriaca) riecht mit ihrer Zunge

Fotos und Copyright  Klaus Bogon
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