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Wiesen
verdanken ihre Entstehung dem Menschen. Vor über 7000 Jahren begannen die jungsteinzeitlichen Bauern mit der Umwandlung der Naturlandschaft zur Kulturlandschaft. Durch Auflichtung der Wälder schufen sie anfangs noch kleine, später immer größer werdende Nutzflächen mit Acker- und Weideland. Viehweiden sind die ältere Form des Grünlandes, da sie unter dem Einfluß der Holzernde sowie durch Tritt und Verbiß des Viehs unmittelbar aus den natürlichen Wald- beständen hervorgingen. Wiesen konnten erst später entstehen, nachdem die Menschen die Geräte für eine großflächige Heuernte erfunden hatten. Die meisten Wiesen Mitteleuropas gibt es erst seit 1000 Jahren.
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gedüngt, was den Pflanzenwachstum fördert, jedoch mit dem Nachteil das nicht verbrauchte Nährstoffe im Boden zu einer Nährstoffanreicherung führen die langfristig die Artenfülle stark vermindern. |
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Feuchtwiesen |
Blumenreiche Wiesen, sind Insekten-Wiesen |
Bereits im April, zum Beginn der Wiesenschaumkrautblüte fliegen die ersten, aus den überwinternden Puppen geschlüpften, Aurorafalter. Das Wiesenschaumkraut stellt für sie eine wichtige Nahrungsquelle da und wird zusammen mit der Knoblauchsrauke auch zur Eiablage genutzt. Nur die Männchen fallen bei dieser Art durch die Orangefärbung auf der Ober- und Unterseite der Flügelspitze auf, dem Weibchen fehlt diese markante Färbung. |
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Der Gemeine Heufalter (Colias hyale) gehört zu den Gelblingen wie unschwer zu erkennen ist.Die Eier werden auf verschiedenen Klee- und Wickenarten abgelegt. Die Falter saugen an den verschiedensten Wiesenpflanzen wie der Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Knautie, Tauben-Skabiose und Dost. |
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Ein ebenfalls markant gezeichneter Falter ist der Schachbrettfalter der durch seine schachbrettartig gefleckten Flügel (Ober- und Unterseiten) kaum mit einer anderen Art verwechselt werden kann. Die Raupen ernähren sich ausschließlich von ver- schiedenen Gräsern die sie auf ungedüngten Wiesen finden. Der Falter gilt als guter Indikator für negative Folgen der Grünlandintensivierung. Der auf dem Bild oben zu sehende Schachbrettfalter wurde beim Versuch an den Blüten des Heisziests zu saugen, von einer Krappenspinne (Thomisus onustus) überwältigt. Krappenspinnen lauern vorzugsweise auf blühenden Pflanzen, Ihre Färbung passen sie der Blütenfarbe an. Sobald sich ein Insekt der Blüte nähert, greift sie blitzschnell mit den vorderen Beinpaaren zu und versetzt der Beute einen Giftbiss der unmittelbar wirkt. Selbst mit Stachel bewehrte größere Insekten wie Bienen, Wespen und Hummeln haben kaum eine Chance, der Spinne zu entkommen. |
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Eine Bewohnerin langrasiger Wiesen ist die Wespenspinne (Argiope bruennichi) die auch Zebraspinne ge- nannt wird. Diese auffallend schwarz- gelb gezeichnete große Radnetzspinne ist erst vor einigen Jahren aus südöst- licher Richtung eingewandert und zurzeit in ganz Nordhessen verbreitet. Das Radnetz wird dicht über den Boden gebaut und durch ein weißes |
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weißes Zickzackband (Stabiliment) gekennzeichnet . Zur Hauptbeute dieser schönen Spinnenart gehören Grashüpfer. Deshalb ist sie besonders auf
heuschreckenreichen Wiesen anzutreffen. Bleibt ein Beutetier im Netz der Spinne hängen, so wird es blitzschnell von der Spinne gepackt und nach Radnetzspinnenart mit Seidengespinnst eingewickelt. Ist die Spinne hungrig, so beginnt
sie bald die Beute auszusaugen. Bei reichlichem Nahrungsangebot wird das eingewickelte Beutetier am Netz befestigt und dient nun als lebende Konserve. Im Verhältnis zum Weibchen ist das Wespenspinnen Männchen von
winziger Gestalt. |
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Zwischen den Gräsern dicht über dem Boden, baut die zur Familie der Trichterspinnen zählende Labyrinthspinne ihr weit ausladendes Trichternetz.. |
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Heuschrecken und Grashüpfer gehören zu den charakteristischen Tierarten von Wiesen. Der Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) bevorzugt mäßig feuchte Wiesen und Streuwiesen. Der aus kurzen kratzenden Tönen bestehende Gesang ist ab Juli zu vernehmen. Weit hörbar ist der Gesang (lautes Schwirren) der Zwitscherheuschrecke (Tettigonia cantans), die mit bis zu 33 mm Körperlänge zu den großen Arten zählt. Im Bergland ist sie nicht selten und auf fast allen Wiesen anzutreffen. |
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Fotos und Copyright Klaus Bogon |