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Extremen Sommertemperaturen ist der offene Steilhang des Hagenstein ausgesetzt.
Am Wanderweg  bei Schmittlotheim steht das Nationalparkschild

Kernstück des NSG Hagenstein ist der steil zur Eder abfallende Tonschiefersteilhang. Extreme Trockenheit und hohe Sommertemperaturen haben einen lichten, aus knorrigen Buchen und wenigen Eichen bestehenden Buschwald herausgebildet. Sommerliche Bodentemperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius erlauben es nur solchen Pflanzen- und Tierarten hier zu siedeln, die sich im Laufe ihrer Entwicklung  diesen Umweltbedingungen anpassen konnten.

Die übereinanderliegenden Tonschieferplatten erwärmen sich im Sommer sehr stark, wodurch eine besiedelung mit Pflanzen kaum möglich ist.

Auf dem Weg von Schmittlotheim zum Hagenstein kommt man an einer aus Meeres- ablagerungen entstandenen Tonschieferhalde vorbei. Der geologische An- schnitt ist durch Wegebauarbeiten entstanden..

Tonschieferhalde mit Wurmfarn am Wegesrand  zum Hagenstein. Farnwedel des Wurmfarnes
Der Rote Fingerhut ist im Nationalpark Kellerwald häufig anzutreffen, hier steht er am Fuße einer Tonschieferhalde

Der im Nationalpark Kellerwald allgemein verbreitete Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ist auch am Wanderweg zum Hagenstein zu finden. Eine Besonderheit des Gebietes ist jedoch der  gelbblühende Große Fingerhut (Digitalis grandiflora). eine östliche Art, die nur an wenigen Standorten im Gebiet vorkommt. Weitere Charakterarten des Hagensteins sind Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), Astlose Graslilie (Anthericum liliago) und die Felsenmispel (Cotoneaster integerrinmus). Die genannten Pflanzenarten gehören zu den Besonderheiten der sonnigen Felsgebüsche und lichter, felsiger Trockenwälder, die auf Sonderstandorten um den Edersee zu finden sind. Bemerkenswert sind auch einige Vertreter der Tierwelt die hier beobachtet werden können.

Der Großblütige Fingerhut ist selten in besonnten Waldllücken  am Hagenstein zu finden.
Die giftige Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)  ist eine Pflanze der trockenen Felsfluren und warmer Eichentrockenwälder
Auf trockenwarmen Steinböden wie dem Hagenstein  wächst die Gewöhnliche Felsenmispel (Cotoneaster integerrimus) . Auch  sie ist giftig.
Der Steppengraßhüpfer (Chorthippus vagans) kommt in Nordhessen nur an wenigen Stellen vor.
Die Waldgrille (Nemobios sylvestris) ist nur an sonnigen Waldrändern und im lichten Trockenrasengebüsch anzutreffen
Ameisenlöwe aus dem Trichter heraugehoben.

Von Steppengrashüpfer und Ameisenlöwe
Der Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) kommt nur in besonders trocken- und wärmebegünstigten Lebensräumen mit hoher Sonneneinstrahlung  bei geringen Maximalwerten der relativen Luftfeuchtigkeit vor. Derartige extreme Bedingungen werden in der Regel bei einem leicht austrocknenden Untergrund, z.B. sich leicht aufheizende, offene Fels- und Bodenstellen, in starker Hangneigung in Sonnenexposition, erreicht. Diese besonderen Bedingungen werden im Nationalpark Kellerwald nur am Hagenstein erreicht. Überhaupt gibt es in Nordhessen nur wenige Standorte an dem der Steppengrashüpfer nachgewiesen wurde und stellt deshalb etwas besonderes im Nationalpark da. Darüber hinaus gibt es noch andere Insektenarten die von diesen klimatischen Bedingungen profitieren. Mit etwas Glück entdeckt man die Fangtrichter des Ameisenlöwen unter überhängenden Baumwurzeln, die direkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Als “Ameisenlöwen” bezeichnet man die Larven der zu den Netzflüglern gehörenden Ameisenjungfer (Myrmeleon formicarius). Die Larven bauen eine trichterförmige Grube auf deren Grund sie auf Beute lauern. Die Larve selbst ist bis auf die Zangen, mit der die Beute ergrffen wird, im Sand verborgen. Rutschen kleine Insekten z.B. Ameisen an den Trichterwänden herrunter, so werden sie gezielt vom Ameisenlöwen mit Sand beworfen damit sie vollends in den Trichter hinein rutschen. Dort werden sie mit den Zangen ergriffen und ausgesaugt. Wenn die Larve ausge-

Ameisenjungfer (Myrmeleon formicarius)
Der hohle Stamm dieser Eiche am Steilhang wird vom Waschbär genutzt. Im morschen Holz und Mulm alter Eichen, entwickeln sich die Larven  des Hirschkäfers.

wachsen ist, verpuppt sie sich in einem aus Seidengespinst und Sandkörnern hergestellten Kokon. Nach einer Ruhephase schlüpft aus der Puppe die Ameisenjungfer (Imago), die von libellenähnlicher, graziler Gestalt ist.

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