|
|
|
|
|
Großes Mausohr Myotis myotis |
|
|
|
|
Kurzbeschreibung: Das Große Mausohr ist mit einer Kopf - Rumpflänge von 67 bis 80 mm
und einer Flügelspannweite von bis zu 43 cm unsere größte Fledermausart. Das kurzhaarige Fell der max. 40 gr. schweren Fledermaus ist auf dem Rücken von graubrauner bis rotbrauner Färbung,
während Jungtiere eine mehr gräuliche Rückenfärbung besitzen. Die Bauchseite ist von weißer bis weißgrauer Färbung. Die Ohren erscheinen bei einer Länge von fast 3 cm sehr groß und sind an der
Spitze breit gerundet.Das Große Mausohr ist in Deutschland an menschliche Siedlungen gebunden. Besonders für die Jungenaufzucht benötigen sie warme, große, ungestörte Dachböden mit einem
günstigen Mikroklima. Derartige Quartiere finden sie vorwiegend auf Dachböden von Kirchen, Schlössern, Gutshäusern und ähnlichen großen Gebäuden. Einmal gewählte Quartiere werden aus
Tradition über viele Jahrzehnte hinweg jährlich von den Weibchen je nach Witterungs- verhältnissen vom April bis Anfang Mai bezogen, wo sie Wochenstuben bilden. Diese Wochenstubenkolonien
bestehen manchmal nur aus 30 bis 50 Tieren, jedoch meistens aus 200 bis 500 Fledermäusen. Größere Kolonien von 1000 Tieren und mehr gehören heute zu den großen Seltenheiten. Gifte in der
Landwirtschaft, Nahrungsmangel und Umweltveränderungen haben, beginnend in den 50er Jahren die Bestände stark schrumpfen lassen. Viele der bekannten Wochenstuben wurden in Folge |
|
|
|
|
|
|
Nach der Literatur sind Gr. Mausohrenin ihrer Nahrungsaufnahme unter anderem vorwiegend auf bodenbewohnende Käfer wie Laufkäfer spezialisiert.
Nahrungsanalysen über Kotuntersuchungen durchgeführt, zeigen, dass dabei auch flugunfähige Laufkäferarten erbeutet werden, ein Hinweis darauf, dass die Beute direkt vom Boden aufgenommen wurde.
Bevorzugte Jagdgebiete sind lichte Eichen- und Buchenwälder. Um diese aufzusuchen, legen die Mausohrweibchen zwischen Wochenstube und Jagdgebiet, Entfernungen von bis zu 15 km Länge zurück. Dass
sie jedoch auch in der Lage sind, sich kurzfristig bietende Nahrungsquellen zu erschließen, zeigen eindrucksvolle Videoaufnahmen des Schweizer Fledermausforschers “Rene Güttinger”. Die von ihm
telemetrierten Großen Mausohren nutzen auch sich kurzfristig ergebende Nahrungsquellen, wie z.B. das Massenvorkommen von Wiesenschnaken auf frisch gemähten Wiesen, oder das Vorkommen von
Laufkäfern auf umgebrochenen und abgeeggten Gerstenäckern im Juli/August. In dem Video ist sehr schön zu sehen, wie die Beute im Rüttelflug geortet wird, das Mausohr sich auf die Beute
stürzt und schon nach kurzem Bodenkontakt mit der Beute wieder in den Luftraum erhebt. |
|
|
|
|
|
|
|
|
Große Mausohren jagen gerne in offenen Buchenwäldern. |
|
|
|
Mit Ultraschall, der von den Beutetieren reflektiert wird, orten Fledermäuse die Nahrungstiere. |
|
|
|
W I N T E R S C H L A F |
|
|
|
|
|
|
|
|
Die ersten Mausohren sind schon Ende Oktober im Winterquartier anzutreffen. Natürliche Höhlen und alte ungenutzte Bergwerkstollen sind bevorzugte Quartiere, besonders
wenn die Temperaturen im Quartier bei hoher Luftfeuchtigkeit zwischen +6 und +8 Grad Celsius liegen. Bei derartigen Bedingungen hängen die schlafenden Tiere gerne frei an den Wänden und der
Quartierdecke. In kühleren und zugigen Quartieren ziehen sich die Gr. Mausohren jedoch in schützende Mauer- und Gesteinsspalten zurück. Gelegentlich trifft man im Winterquartier auf Mausohren
deren Fell mit zahreichen Wassertröpfchen benetzt ist. Dieses Phänomen ist besonders in den Eingangsbereichen der Quartiere zu sehen, wo die kalte eindringende Luft, auf die warme feuchtigkeitsgesättigte
Luft des Quartieres trifft. Die Feuchtigkeit kondensiert und bildet am Fell viele kleine Wassertropfen, wodurch das Tier aussieht als ob es bereift ist. |
|
|
|
|
Fotos und Copyright Klaus Bogon Bitte beachten: Alle Bilder dieser Website sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne
ausdrückliche Genehmigung des Fotografen nicht kopiert und anderweitig verwendet werden. Die Nutzung der Bilder ist honorarpflichtig. |
|
|
|