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Der Gr. Abendsegler gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu 40 cm zu den großen Fledermausarten. Erwachsene
Tiere sind im Sommer rotbraun gefärbt , wobei die Jungtiere eine mehr mattbraune dunklere Färbung haben. Als Waldfledermaus besiedelt der Gr. Abendsegler gerne Spechthöhlen, Fäulnishöhlen und auch Aufrisshöhlen (Spalten) in
Bäumen. Darüber hinaus werden auch Spaltenquartiere an hohen Gebäuden und Fledermauskästen als Quartiere genutzt.
Gr. Abendsegler jagen schon vor Sonnenuntergang, oft zusammen mit Mauerseglern im freien Luftraum über den
Baumwipfeln, Wiesen und Gewässern, wo sie Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten erbeuten. Ihr Flug ist schnell und kann eine Geschwindigkeit bis zu 50 km/h erreichen. Zur Fortpflanzungszeit werden kleinere Männchengruppen
gebildet.
Die Weibchen beziehen ihre Wochenstuben in Baumhöhl- en oder Fledermauskästen. Die Wochenstubenstärke liegt zwischen 20 bis 50 Tiere, kann im Einzelfall auch darüber liegen. Die Reproduktionsgebiete liegen
vorwiegend in Nordosteuropa, in Deutschland z.B. in Mecklenburg. Die meisten Weibchen bekommen Zwillinge, die nach vier Wochen flügge sind. |
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Ab August besetzen die Männchen Paarungsquartiere, die gegenüber Artgenossen verteidigt werden. Wie bei der
Rauhhautfledermaus kommt es zu Haremsbildung mit mehreren Weibchen. Ab September setzt der Herbstzug in die Überwinterungs- gebiete ein. Die Hauptzugsrichtung ist Südwest, wobei ziehende Gr. Abend- segler auch am Tage
beobachtet werden können. Die Überwinterung findet in Baumhöhlen, an Gebäuden oder auch in Spalten anderer Bau- werke wie z.B. der Levensauer Hoch- brücke bei Kiel statt. Hier überwintern ca. 5000 Tiere. In Baumhöhlen sind
die Gruppen kleiner und liegen meistens unter 100 Tieren. Kurzfristig können die klusterbildenden Abendsegler auch Temperaturen im Minusbereich ertragen. Hält die Kälteperiode jedoch längere Zeit bei sehr tiefen Temperaturen an so
können auch hohe Verluste auftreten, wie Zufalls- funde durch Baumfällungen belegen. |
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